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Rotes Haus

Umbau / Sanierung denkmalgeschütztes Gebäude zu Büro

Ort

Kempten

Bauherr

Privat

Kategorie

Arbeiten, Denkmal

Fertigstellung

2013

Leistungsphase

1–9

Denkmalpreis des Bezirks Schwaben 2014

Das sogenannte „Rote Haus“ beinhaltet im Kern zwei spätmittelalterliche dreigeschossige Traufseithäuser mit vorgeblendeter Fassade, zwei dreigeschossige Erker und zwei doppelstöckige Volutengiebel-Zwerchhäuser aus der Zeit um 1720/30. Vor dem Umbau wurde das Gebäude als Wohngebäude mit einer Bilderrahmenwerkstatt und -laden im Erdgeschoss genutzt.

Im 1., 2., und 3. Obergeschoss waren jeweils eine große Wohnung untergebracht. Der zweigeschossige Dachraum diente als Abstellkammer. Um die Wohnungen abzutrennen war das Barocke Treppenhaus mit den Gewölbedielen bis zur Unkenntlichkeit unterteilt. Im Treppenhaus waren offen die Versorgungsleitungen und Zählereinrichtungen verlegt. Beheizt wurden die Nutzungseinheiten mit Etagenöfen.

Als Glücksfall erwies sich, dass die Lebenshilfe Kempten als Mieter gewonnen werden konnte, die die gesamten 800 m² Nutzfläche übernahmen. Dadurch konnten Abtrennungen von Nutzungseinheiten entfallen und das ursprüngliche Raumgefüge wieder hergestellt werden. Die Treppen verbinden die ungeteilten, großzügigen Dielen mit Gewölben vom Erdgeschoss bis zum 2. Obergeschoss. Trennwände und neuzeitliche Einbauten in den herrschaftlichen Wohnräumen konnten entfernt werden.

Um dieses Ziel zu erreichen musste jede am Bau beteiligte Disziplin Zugeständnisse machen:
Für den Brandschutz wurden Abweichungen genehmigt, die mit einer Brandmeldeanlage und einer neuen außenliegenden Fluchttreppe kompensiert wurden. Das Landesamt für Denkmalpflege stimmte dem Einbau eines behindertengerechten Aufzugs zu, der das historische Raumgefüge nicht stört. Jedoch musste dafür der Antritt der historischen Treppe im Erdgeschoss in den anscheinend ursprünglichen Zustand umgebaut werden.

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